„Sag mal! Was fällt dir eigentlich ein, du Pflaumenaugust! Noch ganz bei Trost oder was? Das ist meine Torte! Was bist du denn für ein Stukenförster! Ich glaubs wohl nicht, du Gesichtsältester! Her damit! Oorschwerbleede!"
So fängt es an. Jeder kennt es. Und man kann diese hitzige Beispieltirade der Entrüstung noch beliebig ergänzen und der verletzten Seelenlage mittels ansprechenden Kraftausdrücken die wohlgeschliffene Form der Entsprechung verleihen. Es gibt viel Unheil und zwischenmenschliches Gezänk bis hin zum neandertalischen Raufhändel mit Todesfolge. Jeder kennt es.
Ein griffiges Beispiel:
Im Supermarkt starrt man stumm ins Kühlregal. Nach Stunden findet man das, was man unbedingt möchte. Es ist teuer. Egal. Oh ist das teuer. Egal! Du willst es. Um jeden Preis. Und es gibt nur noch eine Packung davon. Du bist ein Sonntagskind. Da ist es. Heilig angestrahlt durch gut eingestellte Kaufhausstrahler:
S O J A M I L C H!
Glutenfreie, fructoseresistente, lactosefreie, antioxidative, vegetarische, homogenisierte, ultrahocherhitzte, gentechnikbefreite Sojamilch. Du wusstest gar nicht, dass neben so viel milchiger Info, die draufsteht, auch noch Soja drin ist. Aber da steht sie: Sojamilch. Und dann noch preisreduziert.
Dein Glückstag!
Denn heute kommt Besuch. Dein Partner in Spe. Es ist der mit gewissen Vorzügen. Du hast mal davon gelesen, dass es gut ankommt, wenn man einen Kuchen backt. Als Überraschung. Sozusagen die Nachspeise für später anrühren. Als krönendes Sahnehäubchen.
Kuchen!
Dass so etwas lecker schmeckt, weißt du.
Nur du hast absolut keine Ahnung wie Kuchen geht oder ob du zu Hause überhaupt einen Ofen hast, aber Sojamilch ist gerade ganz hip. Beinahe so richtig...hop? (#dumerkstgeradedassdiraufhipnurhopeinfällt) Kuchen. Da macht man nichts falsch. Da braucht man so etwas Sojamilchartiges. Hast du mal irgendwo gelesen. Du studierst den Beipackzettel. Also das Rezept deines Wunschkuchens. Den hast du dir online angeschaut und die Zutaten ganz mutig ausgedruckt. Du liest den Unterpunkt Zubereitung. Zweifel umfallen dich. Selbst mit Ofen könnte es mit deiner Wunschtorte eng werden. Und mit deinem Sahnetörtchen später auch. Du spürst, dass du es nicht gebacken kriegst. Auch wenn du die Sojamilch schon hast.
Nach Stunden schweift dein Blick zum Fertigtortensegment.
Du wanderst also gemächlich zur Gefriertruhe.
Das ist gefrorene Liebe. Für die
Ewigkeit sozusagen. Musst du nur auftauen. Kinderleicht. Und dann noch 'Coppenrath
& Wiese'. So eine blühende Wiese aus Kirschcreme. Klingt auch sehr gut.
Sahne ist auch drin. Ausgezeichnet!
Es ist nur noch eine da.
Das merkst du als ein Horst neben dir diese Torte nimmt.
Die letzte.
Die letzte Kirschcreme-Torte.
Dieser schmarotzende Obstmichel! Diese narzisstische Quarkplinse! Diese offene Tüte Dekozucker!
Das merkst du als ein Horst neben dir diese Torte nimmt.
Die letzte.
Die letzte Kirschcreme-Torte.
Dieser schmarotzende Obstmichel! Diese narzisstische Quarkplinse! Diese offene Tüte Dekozucker!
Manchmal blickt man im Leben in
die Röhre. Oder eben in die leere Tiefkühltruhe, in der die Schwarzwälder-Kirsch-Torte
fehlt. Sie wurde dir geraubt! Dir, dem Chefkoch. (#chefkoch.de) Dir, dem Tortenbäcker von frisch & lecker. Geraubt! Und das nur wegen diesem geleckten
Arschkrampenwindbeutel, der jetzt luftig und locker deine Torte klar macht! Du wütest. Gehst auf wie Hefe. Du berserkerst durch die gesamte Tiefkühltruhe.
Hier ist das griffige Beispiel zu Ende und wir gehen back to academics:
Es beginnt mit einem gefühlten
oder begangenen Unrecht, einem angeblich unlösbaren Missverständnis, ein nicht
ganz so nettes Wort entflutscht der Zunge und plötzlich hat Kurt Wallander
wieder etwas zu tun. Oder Benjamin Blümchen, der helfend aus der Coppenrath & Wiese-Torte gehüpft kommt. Je nachdem wie man es anstellt (denn ein Fünf-Tonnen-Dickhäuter kann nicht ganz so locker aus einer Torte springen #mannistderdickmann!), sieben atemberaubend
spannende Folgen lang. Dann, nach einer langen Zeit, ist der Tortendiebstahl, dieser gefrorene
Süßspeisenraub der Liebe aufgeklärt. Also eigentlich ging es schon längst nicht
mehr um die Torte. Es geht vielmehr um den Tortenguss, das Sahnehäubchen.
Ungehalten -rasend- bläkst du in den Tortenschrank.
Wutenbrannt nennst du es beim Namen: „Dieser pappische Obstgelee von Typ, dieser bekiffte Mohnkloss, dieser besoffene Kapuziner, diese süßholzraspelnde Makrone von Tortendieb!″
Du wirst selbst zum üblen Flucher und kannst vom Fluchen nicht lassen. Warum, weißt du auch nicht so recht. Der Grund ist eigentlich lächerlich. Eigentlich. Aber Fluchen macht das Ganze besser. Erträglicher. Du fühlst es. Dieses Unrecht, das dir angetan wurde. Du fluchst ins andere Gesicht. Hübsch mit allem was dein Vokabular so her gibt. Du wirst zum verbalen Gewalttäter.
Das ist die Anklage!
Die eigentliche schädliche Message: Du wirst vom Opfer zum Täter!
Ungehalten -rasend- bläkst du in den Tortenschrank.
Wutenbrannt nennst du es beim Namen: „Dieser pappische Obstgelee von Typ, dieser bekiffte Mohnkloss, dieser besoffene Kapuziner, diese süßholzraspelnde Makrone von Tortendieb!″
Du wirst selbst zum üblen Flucher und kannst vom Fluchen nicht lassen. Warum, weißt du auch nicht so recht. Der Grund ist eigentlich lächerlich. Eigentlich. Aber Fluchen macht das Ganze besser. Erträglicher. Du fühlst es. Dieses Unrecht, das dir angetan wurde. Du fluchst ins andere Gesicht. Hübsch mit allem was dein Vokabular so her gibt. Du wirst zum verbalen Gewalttäter.
Das ist die Anklage!
Die eigentliche schädliche Message: Du wirst vom Opfer zum Täter!
Was dein erzählerischer Nudelholzschwinger damit sagen
will, ist, dass Fluchen und Beleidigen nicht nur zu einem farbig geschwollenen
Auge führen können, sondern als Stufe der Gewalt oft wie natürliche Reaktionen
anmuten, diese aber antrainiert sind und an sich zu keiner tiefergehenden
Besserung der
„Ich-störe-mich-daran-aus-welchem-Grund-auch-immer"-Situation führen,
sondern Lösungen versperren. Lösungen bleiben frisch eingefrostet wie deine Tiefkühltorte.
Ich gebe gerne zu: Fluchen ist ein artistisches Auf-der-Stelle-treten zwar, aber ein Stehenbleiben, bis hin zum Rückschritt.
Ich gebe gerne zu: Fluchen ist ein artistisches Auf-der-Stelle-treten zwar, aber ein Stehenbleiben, bis hin zum Rückschritt.
Leck-mich-bitte-kreuzweise-am-Affenpfirsich wohnt also in der Ich-will-fluchen-Straße gleich neben der
F***-dich-ins-Knie-Allee oder wie? Verzeiht meine obszönen Äußerungen, die sich
hier und überhaupt nicht gehören. Ich distanziere mich sogleich aufs Heftigste
davon. (#vorbildwirkunginderöffentlichkeitwirdüberschätzt) Pfui! 'Es ziemt sich nicht!', kniggt es freiherrisch. Denn
Beleidigung aller Art sind der Ausdruck eines ziemlich geschmacklosen Teigs, Zeichen von Kontrollverlust und projezierter
Angst, dem sichtbaren Leck an nüchterner Entscheidung, die selbsteingestandene
Einbahnstraße der willenlosen, entmündigten Existenz. Beleidigungen zeugen auch immer von inneren
Grenzerfahrungen, von Grenzen der eigenen Sprache und des angeblich
aufgeklärten Seins. Nicht erst seit der beispiellos geklauten Tiefkühltorte,
sondern auch seit Wittgenstein wissen wir, dass die Grenzen unserer Sprache die
Grenzen unserer selbst sind.
Aber ich sage es trotzdem, aus voller Kehle und Überzeugung, dass der Begrenzte, der gehörnte Armleuchter in der Verpiesel-dich-Gasse wohnt! Warum? Weil ich der Rächer aller bestohlenen Tortentraumatisierten bin und das darf. Und auch (so ganz nebenbei) weil ich der Erzähler bin: Ääätschi Bääätschi. Nein, dein süßer Raubritter der Gerechtigkeit könnte es natürlich auch akademisch im Medizinerslang sagen: der be-fluchte Patient leidet unter supranasaler Oligosynapsie, ist also nebulös behirnt oder mental beschränkt. Aber dieser Befund klingt nur anders, meint aber schlichtweg dasselbe: plemplem und höllisch deppert! Ich mag halt unorthodox und anders, deshalb fluche ich trotzdem. Ich machs mit. Ist zwar nicht safer, aber immerhin verständlicher. Man soll sich ja auch ausdrücklich klarer ausdrücken! Verstehste?
Aha! Das würde ja heißen, dass Fluchen und Beleidigen voll okay sind, oder?
Ja, oder! Also das meint nein!
Fakt ist: Fluchenden muss geholfen werden, zu ihrer und unser aller Besten. Dass ich dies jemals einmal sagen werde, hätte ich nie gedacht. Ich glaube es fast selbst nicht, dass ich so etwas gesagt habe. Klingt fast so als hätte jemand zu viel bunte Benjamin-Blümchen-Streusel inhaliert (#diegabesbis1995auchaufderschwarzwälderkirsch). Sozusagen den Streuselsalat durch die vielfarbige Pappverpackung geschnupft, die in der Hand eines Tortenräubers liegt. Die zwischen schuldigen Händen des habgierigen Täters achtlos festgekrallt wird. Und dir nicht gegeben wird. Das sind die neuen Leiden des jungen Bäckers. Ein Bäcker, der du bist und der sein Recht unrechtmäßig einzufluchen versucht. Also?
Aber ich sage es trotzdem, aus voller Kehle und Überzeugung, dass der Begrenzte, der gehörnte Armleuchter in der Verpiesel-dich-Gasse wohnt! Warum? Weil ich der Rächer aller bestohlenen Tortentraumatisierten bin und das darf. Und auch (so ganz nebenbei) weil ich der Erzähler bin: Ääätschi Bääätschi. Nein, dein süßer Raubritter der Gerechtigkeit könnte es natürlich auch akademisch im Medizinerslang sagen: der be-fluchte Patient leidet unter supranasaler Oligosynapsie, ist also nebulös behirnt oder mental beschränkt. Aber dieser Befund klingt nur anders, meint aber schlichtweg dasselbe: plemplem und höllisch deppert! Ich mag halt unorthodox und anders, deshalb fluche ich trotzdem. Ich machs mit. Ist zwar nicht safer, aber immerhin verständlicher. Man soll sich ja auch ausdrücklich klarer ausdrücken! Verstehste?
Aha! Das würde ja heißen, dass Fluchen und Beleidigen voll okay sind, oder?
Ja, oder! Also das meint nein!
Fakt ist: Fluchenden muss geholfen werden, zu ihrer und unser aller Besten. Dass ich dies jemals einmal sagen werde, hätte ich nie gedacht. Ich glaube es fast selbst nicht, dass ich so etwas gesagt habe. Klingt fast so als hätte jemand zu viel bunte Benjamin-Blümchen-Streusel inhaliert (#diegabesbis1995auchaufderschwarzwälderkirsch). Sozusagen den Streuselsalat durch die vielfarbige Pappverpackung geschnupft, die in der Hand eines Tortenräubers liegt. Die zwischen schuldigen Händen des habgierigen Täters achtlos festgekrallt wird. Und dir nicht gegeben wird. Das sind die neuen Leiden des jungen Bäckers. Ein Bäcker, der du bist und der sein Recht unrechtmäßig einzufluchen versucht. Also?
Warum sollte man Befluchten
helfen das Fluchen zu unterlassen? Ja, warum? Du immer mit deinem Warum! Denn - die - Welt - soll - schöner - werden! Wenn man dem gestotterten Wörtern eine ernsthafte Bedeutung geben will, heißt es, dass jeder ein Stück vom großen Kuchen abbekommen soll. Du merkst, dass da nur ein ganz kleines Stück übrig bleibt, wenn man jeden bedenken will. Auch für dich. Nur ein klitzekleines Krümelchen. Aber auch das sollte man niemandem absprechen.
Kurzum Idealismus ist der Grund und die Triebfeder für viel schönes Tun. Deshalb gleich nochmal:
Kurzum Idealismus ist der Grund und die Triebfeder für viel schönes Tun. Deshalb gleich nochmal:
Unsere Welt soll schöner werden
und jeder sollte seinen Beitrag dazu leisten.
Das kann man auch mal so freitragend stehen lassen. Kann man. Muss man nicht.
Denn man kann auch schön und auf schönste Art fluchen. Kann man so stehen lassen. Muss man aber nicht. Aber darum geht es hier nicht.
Es geht darum: Ich finde jeder -ja auch du!- hat eine schöne Seite, eine menschliche Seite, die ihm gut steht. Das ist deine Schokoladenseite. Ganz lecker nebenbei. Oft ist es die, welche du von schräg oben im Selfiemodus vorm Spiegel fotografieren willst. Dann, wenn du allein bist. Aber doch etwas anders als die. Sie steht dir besser als die andere. Auch die kennst du gut. Auch wenn du es nicht wahrhaben oder nicht hören willst. Aber wenn du vielleicht zufällig einmal versuchst deine schöne Seite zu zeigen, wirst du vielleicht erfahren, dass sie dir wirklich gut steht.
Das kann man auch mal so freitragend stehen lassen. Kann man. Muss man nicht.
Denn man kann auch schön und auf schönste Art fluchen. Kann man so stehen lassen. Muss man aber nicht. Aber darum geht es hier nicht.
Es geht darum: Ich finde jeder -ja auch du!- hat eine schöne Seite, eine menschliche Seite, die ihm gut steht. Das ist deine Schokoladenseite. Ganz lecker nebenbei. Oft ist es die, welche du von schräg oben im Selfiemodus vorm Spiegel fotografieren willst. Dann, wenn du allein bist. Aber doch etwas anders als die. Sie steht dir besser als die andere. Auch die kennst du gut. Auch wenn du es nicht wahrhaben oder nicht hören willst. Aber wenn du vielleicht zufällig einmal versuchst deine schöne Seite zu zeigen, wirst du vielleicht erfahren, dass sie dir wirklich gut steht.
Und außerdem (zweitens! #krassoderesgibtnocheinzweitens) kann man
dieses gerade ausgeführte Fluch-Flucht-Vorhaben auch plump akademisch begreifen. Denn Fluchen als
Umstand wird dabei als faktischer Untersuchungsgegenstand an sich betrachtet
und die Folgen für die Mitwelt dargelegt. Es ist also ein Thema von höchster
Brisanz. (#dietorteundihrefolgen #benjaminblümchenrandaliertimkühlregal)
Langsam merkst du, mein lieber
Hörer, dass ich vor dem Ofen (in dem eine geile Torte hätte backen können)
hervorkomme und dir einiges zutraue. Auch wenn ich dir kein Kirschtörtchen
backe. Heute und vielleicht auch nie. Du fragst dich, warum ich von dieser doch ungewöhnlichen Thematik erzähle (#fluchen). Vielleicht, weil es so alltäglich ist? Es war mir nämlich so normal,
dass es mir einer unnormalen Betrachtung würdig erschien (#iswearbythemoonandthestarsandtheskies). Denn dein ziemlich
umtriebiger und herumtreiberische, fast schon amtlich glasierte Kirschtortenaufklärer fuhr mal wieder Zug durch
Deutschlands Perlen der Landwirtschaft. (Jetzt kommt wieder was mit Kindern (#kinderüberraschung),
also einfach aufhören und am nächsten Absatz weiterlesen, wenn
du die Faxen dicke hast. Wenn du die Nase gestrichen voll hast von diesem
behämmerten, idiotischen Vollhobel, der meint, er könnte dir etwas erzählen über
....>>> FLUCHEN!!!)
Also ein strohblonder Junge
spielte mir schräg gegenüber eifrig auf einer furnierten DB-Holzplatte zum
Hochklappen. Ich erkannte unter vielen „Wow", „Aw" und spuckenden
Explosionsgeräuschen die englische Sprache: amerikanischer Slang. Die
knubbeligen Hände des Kleinen, die sonst nur Big Kings und fettige Pommes umschließen, wirbelten eifrig umher, fest um
Action-Spielfiguren geschlossen. Bei spielenden Kindern kann ich nicht anders,
ich muss hinschauen. Ich schaute genau hin. Ganz genau. Es war gerade ein
fulminanter Arenakampf entbrannt. Nein! Es war ein weltverändernder Fight! Ganz
episch zwischen Hulk und Captain America ausgebrochen. Marvel könnte sich davon gekonnt was
abgucken.
Dann der Ausruf von Steve Rogers alias Mr. USA: „Eat shit you fucking bastard. I'll kill you!″
Ich fand das so liebevoll und lustig, bis ich schlagartig Beklemmungen bekam. Ich sah bereits dieses heranwachsende Bildungsbürgertum, dieser unnahbare Goldstern am Firmament der Zwischenmenschlichkeit (#goldkeimling). Abgesehen von der rudimentär ausgeprägten Problemlösefähigkeit des Kindes war ich erschrocken. Ja, ich war sehr erschrocken, aber erst nachdem ich ausfällig geworden bin. In meinem Kopf. Ich fluchte in mich hinein wie man so einen Spruch als Elternteil locker durchgehen lassen kann. Ungeahndet! Ich fluchte wie ein Rohrspatz. Ich fluchte darüber wie der kleine amerikanische Junge so frei heraus fluchen konnte. Da dachte ich über diesen Fluch oder Segen des Fluchens nach. Dann entschied ich mich für diesen SLAM-Beitrag, deren Teil du gerade bist und notierte das hier:
Dann der Ausruf von Steve Rogers alias Mr. USA: „Eat shit you fucking bastard. I'll kill you!″
Ich fand das so liebevoll und lustig, bis ich schlagartig Beklemmungen bekam. Ich sah bereits dieses heranwachsende Bildungsbürgertum, dieser unnahbare Goldstern am Firmament der Zwischenmenschlichkeit (#goldkeimling). Abgesehen von der rudimentär ausgeprägten Problemlösefähigkeit des Kindes war ich erschrocken. Ja, ich war sehr erschrocken, aber erst nachdem ich ausfällig geworden bin. In meinem Kopf. Ich fluchte in mich hinein wie man so einen Spruch als Elternteil locker durchgehen lassen kann. Ungeahndet! Ich fluchte wie ein Rohrspatz. Ich fluchte darüber wie der kleine amerikanische Junge so frei heraus fluchen konnte. Da dachte ich über diesen Fluch oder Segen des Fluchens nach. Dann entschied ich mich für diesen SLAM-Beitrag, deren Teil du gerade bist und notierte das hier:
Sind wir ehrlich, so bringt einen
Fluchen und Krakeelen vielleicht Erleichterung, aber letztlich nur kurzzeitig
und an tiefergehende, anhaltende Befriedigung ist nicht zu denken. Denn man
fühlt sich früher oder später schlecht, richtig elend sogar. (Zumindest jeder
gesunde und gut erzogene Mensch!) „Und
das ist auch gut so", würde Klaus Wowereit jetzt sagen. „Genau, Meiner!", schreie ich hinterher! Dies liegt
daran, dass wir ein sehr tolles Gewissen besitzen, d.h. moralische Dos and
Don'ts erlernt, erfahren, verinnerlicht und ausgefeilt haben, die unseren
Entscheidungen als Kompass dienen und zu wünschenswerten Handlungen im
kantischen Verständnis führen (sollen):
„Handle nur nach derjenigen Maxime, durch die du zugleich wollen kannst, dass sie ein allgemeines Gesetz werde“, radebrechte sein kategorischer Imperativ. Auch die konfuzianistische Goldene Regel sollte hier Anwendung finden und besser nicht im zwischenmenschlichen Verbalaustausch materialistisch eingeschmolzen werden.
Blöd dabei ist: Dieses Wissen macht uns aber nicht zu guten Handelnden. Oder anders ausgedrückt: Nur weil ich weiß, dass ich das letzte Stück russischer Zupfkuchen (der nun als Schwarzwälder-Kirsch-Torten-Ersatz herhalten musste) eigentlich mit meinem Partner in Spe (meinem Sahnetörtchen) teilen sollte, hält es mich nicht davon ab, es einfach gierig zu verschlingen, weil es sonst schlecht zu werden droht. (#diesistnichtwirklicheinstichhaltigesargument)
D.h. über das richtige Handeln zu wissen und danach letztlich zu handeln sind bekanntlich zwei unterschiedliche paar Schuhe. Der eine ist zu klein, der andere zu groß. Aber das ist ein spannendes, anderes Kapitel.
„Handle nur nach derjenigen Maxime, durch die du zugleich wollen kannst, dass sie ein allgemeines Gesetz werde“, radebrechte sein kategorischer Imperativ. Auch die konfuzianistische Goldene Regel sollte hier Anwendung finden und besser nicht im zwischenmenschlichen Verbalaustausch materialistisch eingeschmolzen werden.
Blöd dabei ist: Dieses Wissen macht uns aber nicht zu guten Handelnden. Oder anders ausgedrückt: Nur weil ich weiß, dass ich das letzte Stück russischer Zupfkuchen (der nun als Schwarzwälder-Kirsch-Torten-Ersatz herhalten musste) eigentlich mit meinem Partner in Spe (meinem Sahnetörtchen) teilen sollte, hält es mich nicht davon ab, es einfach gierig zu verschlingen, weil es sonst schlecht zu werden droht. (#diesistnichtwirklicheinstichhaltigesargument)
D.h. über das richtige Handeln zu wissen und danach letztlich zu handeln sind bekanntlich zwei unterschiedliche paar Schuhe. Der eine ist zu klein, der andere zu groß. Aber das ist ein spannendes, anderes Kapitel.
So nun aber flockig zurück zum Eigentlichen! Zum
Hauptgeschäft. Wir waren ja beim Fluchen. Den Fluch haben wir uns schließlich selbst eingebrockt. Sozusagen in den Teig unserer Seele gebröselt. Alles mit viel gezüchteter Aufgebrachtheit. Selbstgebacken dieses Problem. Also es geht nun weiter mit Fluchen im Verbalverkehr. (Verbalverkehr! Ausdrücklich nicht zu verwechseln mit Oralverkehr! Pfui, wenn du schelmisch daran dachtest!) Ob vor der
Tiefkühltruhe oder wo auch immer. Ich rate dir jetzt noch einmal ausgiebig zu
fluchen, denn danach wirst du es nicht mehr können bzw. nicht mehr sollen
dürfen! Sonst wird Kant böse und haut dir noch seine gut gebundene, abendländische Philosophie um die Ohren! Oder Kant stopft sie dir gleich in deine vor Geifer triefende Maultasche, die den Fluch hat, keine 52 Zähne zu haben, sondern nur 36. Vielleicht fehlt danach sogar einer. Also doch kein Butterkeks. Manchmal hilft es sich das zu sagen. Denn beim Fluchen geht häufig der IQ nicht über den eines philosophischen Butterkekses hinaus (#leibnizwarkeinbutterkeks). Aber gut.
Wenn du nicht fluchen willst, dann fluch jetzt endlich! Wenigstens mal über diese Fluchenden! Das wäre ein Anfang. Bereit? Gut. Los! Fertig? Dann bist du nämlich direkt in der richtigen Stimmung. Jetzt kommts:
Wenn du nicht fluchen willst, dann fluch jetzt endlich! Wenigstens mal über diese Fluchenden! Das wäre ein Anfang. Bereit? Gut. Los! Fertig? Dann bist du nämlich direkt in der richtigen Stimmung. Jetzt kommts:
Lassen wir uns wutentbrannt und
zornfunkelnd zu verärgerten Ausrufen hinreißen und berserkern wir oral (hihi jetzt mal nicht verbal) durch
den Elfenbeinturm der Moral, so zielen wir (gewollt oder ungewollt) auf andere
Mitmenschen und verstümmeln ihnen leidvoll die Seele, um sich aus ihrem Schmerz
selbst zu erhöhen und zu kräftigen. Ja, das klingt ganz schön fies, nicht? Viel krasser ist: Wie eine parasitäre Aufsetzerpflanze saugen wir im Fluchmodus
letztlich die Brise Achtung und Menschlichkeit aus uns selbst heraus, die wir
vor uns und unserer Menschheit haben sollten!
Dem sollten wir Leid sein!
„Wut führt zu Hass. Hass führt zu unsäglichem Leid", wusste schon Yoda. Der war übrigens Ausländer, ein Humanoid und hatte deutlich mehr IQ als ein Butterkeks! Und dazu war er noch einer von den Grünen. Ob er auch Vegetarier war und homogenisierte Sojamilch trank, weiß man nicht (#derwitzkommtflach). Wie auch immer: sei lieber mehr menschlicher Abstammung. Sei mehr Yoda. Trete ein Stück aus dem Schatten deiner Fiesheit. Komm auf die helle Seite. Spüre wie sie dich durchströmt: Moral.
Dem sollten wir Leid sein!
„Wut führt zu Hass. Hass führt zu unsäglichem Leid", wusste schon Yoda. Der war übrigens Ausländer, ein Humanoid und hatte deutlich mehr IQ als ein Butterkeks! Und dazu war er noch einer von den Grünen. Ob er auch Vegetarier war und homogenisierte Sojamilch trank, weiß man nicht (#derwitzkommtflach). Wie auch immer: sei lieber mehr menschlicher Abstammung. Sei mehr Yoda. Trete ein Stück aus dem Schatten deiner Fiesheit. Komm auf die helle Seite. Spüre wie sie dich durchströmt: Moral.
Ganz tief in dir. Gleich rechts
ab bei deinem Hungergefühl, beim Dreieck Darmflora. Denk, wenn du im Stadtpark
chillaxt oder auf Balkonien herumspringende (grüne) Eichhörnchen siehst: Großer Kuhmist das Beleidigen und Fluchen ist! Aufhören damit ich muss!
Dann klappt's auch mit der Torte.
Dann klappt's auch mit der Torte.
Und danach gönnst du dir einfach
das letzte Stück Zupfkuchen.
Wie immer.
Egal was passiert.
Es gibt schließlich Prinzipien.
Wie immer.
Egal was passiert.
Es gibt schließlich Prinzipien.