OLÁ Fatzebookeros!
Ich habe mich die letzten Tage -getarnt mit
Truckercap- mal unter das Touristenvolk gemischt und es mir in der Stadt der
sengenden Sonne gut gehen lassen. Die Einwohner haben hier eine nervöse Art
entspannt zu sein. Am Tag wird man geschätzt von fünf wackeligen
Piaggio-Tuktuks nett hupend fast ins speckige Kopfsteinpflaster geschmiegt,
aber bei soviel Herzlichkeit, verdächtig schönen Frauen in wehenden Kleidern
und lebender Originalität an abseitigen Ecken, möchte man
sich sogleich lächelnd zum Opfer der hektischen Atlantikromantik machen. Fernab
der vom semi-geduldeten Haschischverkauf geprägten Avenida, hängen Mütterchen
mit wettergegerbten Wangen ihre old-fashioned Wäschemode aus dem nach Farbe
lechzendem Fenster, aus welchem der Fernseher lautstark die Straßenstille
beschallt, gelegentlich unterbrochen vom Gezank der Generationen. Müllsäcke,
die von der verwelkenden Schönheit rauschender Geselligkeit zeugen,werden
artistisch an die bunte Häuserflut getürmt, die über einen hereinbricht wie
eine rettende Woge der Unabänderlichkeit.
Nach 4 zartschmelzenden Geladi (oder so ähnlich)
und dem Gefühl von der Sonne persönlich geölt wurden zu sein, geht's jetzt erst
einmal zum Höhepunkt des Tages: Siesta. Denn wie ein steinerner Portugiese im
Café neben mir in sich ruhend mitteilte, nachdem wir ausgiebig über CR7 und seine
Freistöße sprachen (Just stay calm we have Ronaldo): "Wir leben nicht, um
zu arbeiten, sondern wir arbeiten am Leben." Zu dieser lebendigen
Einstellung sag ich: "CARAMBA!" (Auch wenn sich's Spanisch anhört.)
Nicht schlecht Portugal oder 1:0 Europameister. Im Stillen versuche ich nun
noch auszugleichen und behaupte prophetisch:
"Das Leben ist schön, wenn du es
zulässt."
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