Samstag, 20. August 2016

Iberien für daheim: Lissabon


OLÁ Fatzebookeros!

Ich habe mich die letzten Tage -getarnt mit Truckercap- mal unter das Touristenvolk gemischt und es mir in der Stadt der sengenden Sonne gut gehen lassen. Die Einwohner haben hier eine nervöse Art entspannt zu sein. Am Tag wird man geschätzt von fünf wackeligen Piaggio-Tuktuks nett hupend fast ins speckige Kopfsteinpflaster geschmiegt, aber bei soviel Herzlichkeit, verdächtig schönen Frauen in wehenden Kleidern und lebender Originalität an abseitigen Ecken, möchte man sich sogleich lächelnd zum Opfer der hektischen Atlantikromantik machen. Fernab der vom semi-geduldeten Haschischverkauf geprägten Avenida, hängen Mütterchen mit wettergegerbten Wangen ihre old-fashioned Wäschemode aus dem nach Farbe lechzendem Fenster, aus welchem der Fernseher lautstark die Straßenstille beschallt, gelegentlich unterbrochen vom Gezank der Generationen. Müllsäcke, die von der verwelkenden Schönheit rauschender Geselligkeit zeugen,werden artistisch an die bunte Häuserflut getürmt, die über einen hereinbricht wie eine rettende Woge der Unabänderlichkeit.
Nach 4 zartschmelzenden Geladi (oder so ähnlich) und dem Gefühl von der Sonne persönlich geölt wurden zu sein, geht's jetzt erst einmal zum Höhepunkt des Tages: Siesta. Denn wie ein steinerner Portugiese im Café neben mir in sich ruhend mitteilte, nachdem wir ausgiebig über CR7 und seine Freistöße sprachen (Just stay calm we have Ronaldo): "Wir leben nicht, um zu arbeiten, sondern wir arbeiten am Leben." Zu dieser lebendigen Einstellung sag ich: "CARAMBA!" (Auch wenn sich's Spanisch anhört.) Nicht schlecht Portugal oder 1:0 Europameister. Im Stillen versuche ich nun noch auszugleichen und behaupte prophetisch: 
"Das Leben ist schön, wenn du es zulässt."

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen