Aloha! Diese total blaue
Schönheit (ausdrücklich der Hintergrund ist gemeint!) leitet den heutigen
elektronischen Tagebucheintrag ein. Station meiner Seinsreise ist seit einigen
kurzweiligen Tagen das Drop In Surfcamp in Lourinha. Das kennt der gewiefte Glotzkommodeninhaber
aus der Sendung (nicht die mit der Maus, sondern) "Goodbye
Deutschland". Da verschwinden Leute aus hier ausgesparten Gründen
(Geschäftsgeheimnis) voller Empörung über innerdeutsches Bürokratiegezänk ins
ausländische Ungewisse, ohne Geld, ohne Idee und Sprache und kommen dann hoch
überrascht und als seelisches Wrack wieder zurück auf den Boden der Tatsachen
und denken als Erstes schon wieder hart ans Auswandern (Staffel 2- Return of
Goodbye Deutschland). Naja bekanntlich erweitert nicht jede Reise den Horizont.
Aber ganz anders lief das bei 2 braungebrannten Surfgirls und -boys, Dani und
Mac Messerschmidt, die ihren Beruf -scharf wie ihr Name es vermuten lässt- in
ihr Hobby eingliedern wollten (moderne Inklusion) und dies zur Zufriedenheit
von jahrelang strahlenden, zutiefst glücklichen Urlaubern auch geschafft haben.
Das liegt felsenfest vor allem an dem familiären Verhältnis der Crew zu ihren
Schützlingen. Nicht oft hat man in deutschen Betrieben die Chance z.B. mit dem
Junior-Chef Bierpong auf dem hauseigenen Beachvolleyballfeld zu suchten oder im
wohltemperierten Pool im Borat-Outfit philosophische Themen von Welt
auszudiskutieren. Hier im Camp wechseln meist wöchentlich in 3 herrschaftlichen
Hütten im Haciendastyle die am Leben interessierten Besucher, nachdem sie
Surfen gelernt oder darin erfahrener geworden sind. Dass Surfen ganz ohne
bunten Kabelsalat und genervten Telekominstallateur geht, gehört hier zum
Lernprozess der ersten Stunde. Fragt man einen alteingesessenen Surfcoach (hier
kumpelhaft Dude genannt) beiläufig was das Faszinierende an dieser lässig
ausschauenden Sportart ist, darf man erst einmal harte Minuten in ein völlig
fassungsloses, bebärtetes, mit schulterlangem Goldstroh verziertes Antlitz
blicken, aus dem der letharge Schock nur durch ein gut platziertes thumbs up
des Fragenden in ein breites Lächeln überfließt. Daraufhin kommt der
haselnussbraune Wasserbrettmensch seelenverwandt näher, legt einen brüderlich
die Bärenpranke auf die Schulter und fragt einen keck überrumpelnd: "Hey,
hast du eine Freundin?" Ich verneine nach kurzer Bedenkzeit zaghaft diese
Aussage und ziehe meine etwas leger sitzende Badeshorts enger in einer seltsam
kuriosen Anmutung ausgelöst durch filmische Seifenspiele in der Männerdusche amerikanischer
Gefängnisse. "Ich auch nicht, I've chosen surfing", platzt es aus ihm
heraus und wir lachen herzlich. Im Hintergrund gibt Master of Surfmucke,
Current Swell, den passenden Klang. Nach diesem Moment weiß ich gefühlt alles,
was ich über dieses Wellenreiten wissen muss und hab die Tage ein Dauergrinsen,
wenn ich Surfbretter nur sehe. Aber in der neoprenbehüllten Realität ist das
ein echt hartes Feld der sportlichen Betätigung. Bei jeder Session im Ozean
schluckt man (zumindest als Surfküken) sein Monatsbedarf an Salz auf ex, kämpft
gegen fiese Strömungen und Wellenberge und staunt unfreiwillig über die
Unterwasserwelt des Atlantik. Doch catcht man die tight wave (Obacht:
Surferslang) ist es berauschend, man fühlt sich wie ein Glücksbärchi auf
Lachgummi, egal, ob man liegend, klammernd, stehend oder uncool wild fuchtelnd
(ggf. auch Freestyle fliegend) das Brett befährt. After riding (bitte nicht
zusammenziehen) ist man dann oft -gelinde gesagt- tot und man spürt plötzlich
Muskelgruppen, deren Existenz man jahrzehntelang kritisch hinterfragt hat. Doch
nach einem eiskalten Super Bock (portugiesischer Diamant der Braukunst) bekommt
man wieder super Bock auf den kommenden Tag und alle Schmerzen sind wie
weggeblasen.
Auf der Website werden das Surferlebnis nebst Urlaubsoase mit wirklich
authentischen Urlaubsfotos umworben. Schaut ruhig mal nach. Eine echte
Empfehlung. Ist alles in allem voll geil hier (Werbung für dieses Resort zu
betreiben, ist völlig abwegig, ganz besonders, weil ich für diesen letzten
Absatz lediglich 15€ Aufwandsentschädigung vom Campbetreiber erhalte).
So Meersüchtige, trockne jetzt ökonomisch und auf eine übelst lässige Weise meine Haare im Wind, bevor es morgen ein letztes Mal in die Fluten geht. Guten Start an alle meine Kollegen und allen anderen Arbeitenden einen entspannten letzten Arbeitstag für die Woche morgen. Beißt euch etwas von diesem Eintrag ab!
So Meersüchtige, trockne jetzt ökonomisch und auf eine übelst lässige Weise meine Haare im Wind, bevor es morgen ein letztes Mal in die Fluten geht. Guten Start an alle meine Kollegen und allen anderen Arbeitenden einen entspannten letzten Arbeitstag für die Woche morgen. Beißt euch etwas von diesem Eintrag ab!
Danke für den immer wiederkehrenden Flashback nach Portugal :) Liebe Grüße, Lisa
AntwortenLöschenBittesehr, Lisa! Gern geschehen. Bis zur nächsten Welle :) Dir liebe Grüße.
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